Live recording, performed by Stephan Froleyks (percussion) and Karlheinz Essl (live-electronics)
Portrait concert Karlheinz Essl: Städtische Bühnen Münster (D) on 12 Feb 2010
el-emen' für Solo-Schlagzeug und Live-Elektronik entstand in Zusammenarbeit mit dem Percussionisten Günter Meinhart. Vier unterschiedliche Familien von Schlaginstrumenten (Fell, Holz, Metall und Keramik), die den vier Elementen zugeordnet sind, werden über Mikrophone abgenommen und in ein eigens dafür entwickeltes Computerprogramm eingespeist, das die Klangpartikel wie ein akustischer Teilchenbeschleuniger im Raum verwirbelt.Der sich dabei aufbauende Klangstrudel wird zum Generator sich ständig verwandelnder Klanghybride – so, als würden chemische Elemente zu immer neuen Verbindungen verschmelzen. Damit erfüllt sich im Klanglichen der alte Traum von der Verwandlung der Elemente: die alchymische Hochzeit.
Im kryptischen Werktitel findet sich der Hinweis auf jene elementaren Vorgänge; zugleich aber klingt darin auch die arabische Wortwurzel für Sicherheit, Ruhe, Frieden und Schutz an.
The percussion set consists of 4 different families of instruments which represents the 4 elements:
- SKIN: a large pedal timpani with a cymbal that rests with its bell on the drum head
- WOOD: woodchimes and a large guero
- METAL: a large cymbal, 4 high crotales (tuned in c - f - f# and b)
- CLAY: 4 flower pots in different sizes
el-emen' performed by Caleb Colledge (percussion) and Karlheinz Essl (computer)
Brisbane, Queensland Conservatorium, 29 Jul 2016
Video: Mauricio Iregui
el-emen' performed by Roger Moffatt (percussion) and Karlheinz Essl (computer)
Dublin, Project Arts Centre, 21 Oct 2011
Video: Mihai Cucu
el-emen' performed by Iván Manzanilla and Karlheinz. Dance: Iván Ontiveros
Mexico City, Sala Miguel Covarrubias (UNAM), 3 Sep 2011
Premier of LABoratorio
el-emen' (excerpt) performed by Stephan Froleyks and Karlheinz Essl
Kunsthaus Kloster Gravenhorst, 17 April 2010
Video: Reinhard Lepa
User interface of the live-electronic software for el-emen'
Was haben Chemie und Musik gemeinsam? Karlheinz Essl, gelernter Chemieingenieur und Komponist, über Klang-Alchemie, die heilige Zahl Drei, Raumklang und Hexenkessel.
Karlheinz Essl verwendet in unserem Gespräch viele Worte aus der Welt der Chemie, kein Wunder, widmete er sich doch vor seinem Studium an der Musikhochschule dieser Materie. Dass also immer wieder Worte wie Elemente oder Alchemie fallen und er eines seiner Werke el-emen’ nennt, verwundert nicht. Auch nicht, dass es ihm wichtig ist, dass beschleunigte Klänge durch den Raum fegen – man sieht fast die Atome, aus denen diese Klänge bestehen. Musik wird angreifbar, Musik wird zur Materie, und plötzlich ist die Verbindung zwischen Chemie und Musik (be-)greifbar.
Karlheinz Essl meint, dass sich das Komponieren heute grundlegend von dem im 19. Jahrhundert unterscheidet: Damals waren die Komponisten oftmals nur „Schreibtischtäter“, wie er es bezeichnet. „Sie schrieben ihre Stücke für die Nachwelt und konzentrierten sich in erster Linie auf das Verfassen von Partituren. Heute ist das ganz anders: Der Komponist verlässt den ‚Elfenbeinturm’ und begibt sich hinaus ins Leben, wo andere Eindrücke auf ihn einströmen und ihn inspirieren.“ Der Komponist Karlheinz Essl lässt sich auf Neues ein, er widmet sich der Improvisation und entwickelt daraus seine Werke. |
Die Uraufführung von el-emen’ am 19.04.2004 im Linzer Brucknerhaus stellte den Komponisten Karlheinz Essl auch als Chemiker vor. Dies verwundert nur auf den ersten Blick, denn Essl hat in jungen Jahren tatsächlich eine Ausbildung zum Chemieingenieur absolviert. Die Elemente wirbeln durch den Raum, ausgehend von einem Schlagzeuger, der sie durch den Raum schickt. Durch einen Computer beschleunigt oder verlangsamt, geraten Musiker und Publikum immer weiter in einen Klangstrudel, dem sich niemand entziehen kann. Eine unentrinnbare Kettenreaktion entsteht, die die Klangelemente verschmelzen lässt.
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Updated: 30 Jun 2021