Commissioned by the 12th GlobART Academy
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„Demokratie ist die Herrschaft, die vom Volk ausgeht. Das Volk besteht aus einer Summe von Einzelstimmen. Diese Einzelstimmen sind immer Individuen, die sich mit ihren Vorstellungen präsentieren. Im schlechtesten Fall trifft man sich bloß irgendwo in der Mitte“, formuliert Karlheinz Essl und macht damit deutlich, wie sehr sich der Demokratiegedanke auch in diesem Programm niederschlägt. (...)
Wie alles muss auch Demokratie Kritik aushalten. Das ist der Ansatzpunkt von Essls jüngstem Werk: Demo Crazy für Computer und Live-Elektronik. Entsprechend geht es hier nicht um gepflegte Konversation, sondern um „Schreie, Gewalt, Leid, Schmerzen, Terror. Auswirkungen, die Demokratie haben können, werden thematisiert“, nicht aber angeklagt. Ausgangspunkt ist ein Ausschnitt aus einem Interview von Theodor Wiesengrund Adorno, in dem er über Anarchie spricht. Erst in feinste Einzelteile zerpflückt, lösen sich aus Rauschen die Worte heraus. „Es ist ein Garten, der gepflanzt ist, der ein Eigenleben hat. Die Aufführung ist ein Spaziergang durch den Garten, das kann auch ein Lauf sein, ein Verweilen, ein Sitzenbleiben“, umreißt Essl den grundsätzlichen Charakter einer Live-Performance. Zusätzlich spielen Spirituelle und Akustisches eine Rolle, die Magie des Augenblicks. Dementsprechend muss bis zur jeweiligen Realisierung der Ausgang dieses aus der menschlichen Stimme entwickelten Stückes offen bleiben. (Walter Dobner)
in: Programmheft zum Portraitkonzert Karlheinz Essl Demokratische Klänge? am 20.08.2009 in der Klosterkirche Pernegg im Rahmen der 12. GlobArt Academy
Karlheinz Essl premiering Demo Crazy
Portrait concert Demokratische Klänge?
Pernegg, 20 Aug 2009
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Updated: 1 Feb 2021