Harmonic material of 7x7
In all pieces, the four instruments are positioned in the four corner points of a virtual square around the audience. The score is organized in a sort of chess board with 7x7 fields. Each field contains a musical phrase which duration is left to the discretion of the player. After finishing a phrase, the player makes a pause of an undefined length. Then he proceeds to the next motif and so on.
Each musician begins in one of the four corner fields of the grid. The entrance of the players is staggered. Player 1 starts with his phrase. When the maximum of the crescendo is reached, the second player enters, then the third and finally the forth. Each player takes an individual path through the grid following the directions of the respective arrows. Each path describes a spiral that finally ends in the center field.
Here, the players improvise with the supplied pitches using structures that have already been played before. Never fall into the habit of empty virtuosity. Instead, floating colors and textures that sum up into collective sound are feasible.
At a sign of the first player, the improvisation ends. Each player follows a diagonal that leads the the corner field opposed to the one on which he started. There the piece ends.
By clicking on the motifs you can play an individual interpretation of 7x7 fo(u)r clarinets on your computer!
7x7 fo(u)r clarinets
Felicia Bulenda, Elisabeth Krenn, Pedro Minhava Reis, Edeltraud Wurzer: clarinet
MUMOK Vienna, 21 Jan 2018
Einführung zum Klangspiel 7x7
Karlheinz Essl im Gespräch mit Dirk D'Ase
Konservatorium Wien Privatuniversität, 19 Nov 2014
7x7 fo(u)r clarinets
Performed by Ensemble Moondog
SCHÖMER-HAUS Klosterneuburg, 9 Nov 2012
7x7 fo(u)r trombones
Performed by Trombone Attraction
Musikverein Vienna, 6 Oct 2010
Zur Notation von 7x7
Podiumsdiskussion Writing Music mit Iris ter Schiphorst, Johannes Maria Staud,
Johannes Kreidler und Karlheinz Essl; Moderation: Bernhard Günther
Musikuniversität Wien (26 Jan 2017)
Volker Kuchelmeister, Topography of the Unseen
Topography of the Unseen is an experimental visualisation created from a high fidelity Point-Cloud model of the historical significant convict-era Parramatta Female Factory Precinct in Western Sydney. This former child welfare institution and its unsettling myth and memories are depicted as a series of deconstructed scenes, unique in their representational aesthetic that supports the intangible and mutable nature of memory.Music: Karlheinz Essl, 7x7 fo(u)r saxophones
Karlheinz Essl über 7x7
Portraitkonzert Karlheinz Essl (ÖNB 2026)
"Das erste Stück, das Sie soeben gehört haben, war eine Uraufführung und trägt den Titel 7x7. Warum es so heißt, möchte ich Ihnen jetzt demonstrieren. Dies ist die Partitur: Auch wenn Sie die Details aus der Entfernung nicht alle erkennen können sehen Sie hier einen Raster von 7 x 7 Kästchen. Jedes dieser Kästchen beinhaltet eine musikalische Figur. Ebenso wie hier in der Partitur sind die Musiker in den 4 Ecken des Raumes positioniert, und bewegen sich von ihrem jeweiligen Ausgangspunkt im Sinne einer Spirale auf das Zentrum zu, wo das gesamte Tonmaterial des Stücks versammelt ist. Wenn man schließlich dort angelangt ist, wird mit diesem Material improvisiert. Auf Zeichen bewegen sich die Spieler in Gegenrichtung von ihrem Ausgangspunkt diagonal durch das Spielfeld zu einem Eckkästchen, wo sie ihr Spiel beenden."
"Damit das Ganze auch zusammenklingt, habe ich mir etwas Spezielles einfallen lassen. In diesem Stück gibt es - das ist vielleicht jetzt eine große Demystifizierung - ziemlich genau 8 Tonhöhen. Diese sind so angeordnet, dass die Abstände zwischen den Tönen immer unterschiedlich sind. Sie bilden also eine Art Allintervallreihe. Alle Intervalle, die möglich sind, kommen darin vor. Daraus können die unterschiedlichsten Zusammenklänge gebildet werden, die alle schön und sinnvoll klingen."
Tonmaterial von 7x7 - Fassung für 4 Klarinetten
"Im Grunde genommen ist es gar nicht notwendig, dass dieses Stück einen Anfang und ein Ende hat. Für diese Saxophon-Fassung dieser Komposition gibt es zwar einen Anfang und einen Schluss; allerdings habe ich bereits vor der heutigen Uraufführung eine Version für Bassklarinette und Computer namens (7x7)7 gemacht, die unendlich ist und die 5 Monate lang in der Sammlung Essl als Klanginstallation gelaufen ist. Dafür habe ich mit dem Klarinettisten Georg Riedl die einzelnen Klangmotive aufgenommen. Er spielt nun sozusagen mit sich selbst im Quartett. Das funktioniert über ein Computerprogramm, das ich dafür geschrieben habe, das sozusagen einen Dirigent simuliert. Stellen Sie sich jetzt 4 virtuelle Georg Riedls in den Ecken vor und den Computer als Zeichengeber, der Einsätze gibt. Der "Musiker" wiederum wählt zufällig eines der Motive aus diesem Tableau aus."
"Ich spiele Ihnen jetzt einen kurzen Ausschnitt daraus vor. Da können Sie eine andere Welt dieses Stückes hören und Vergleiche mit der soeben gespielten Saxophonfassung anstellen."
Ausschnitt aus (7x7)7
Das war ein kurzer Ausschnitt aus (7x7)7. Darin wird etwas deutlich, das in den letzten Jahr für mich zunehmend wichtiger geworden ist: Musik zu erfinden, die keiner zeitlicher Begrenzung unterworfen ist. Das ist ja oft das Problem mit der Musik, dass sie anfängt, vergeht und dann vergessen wird. In den letzten 10 Jahren beschäftigte ich mich der Entwicklung von Musikkonzepten, die sich einerseits dem Ritual des Konzertes entziehen (wir simulieren das heute hier) und nicht mehr in das Prokrustesbett der zeitlichen Eingrenzung gezwungen werden.
KLANGGÄRTEN: Introduction by Karlheinz Essl
Haus der Musik Vienna, 14 May 2013
Video: Iby-Jolande Varga
Ganz selten ist eine Partitur zu finden, die für mein – seit etwa 1992 entwickeltes – Projekt Partiturfilm geeignet erscheint, jedenfalls als eigenständiges, in sich geschlossenes Werk. Das Wesentliche soll auf einen Blick, letztlich je auf einem Screen, zu erfassen sein und gleichzeitig soll sie genügend Detail innerhalb dieser Einheit bieten, um in einer bestimmten, meist einem Kurzfilm entsprechenden Zeitspanne, musikalische Abwechslung zu bieten und dabei graphisch anschaulich zu bleiben. (...)
Eine solche fand ich nun 2006 in der Partitur 7x7 von Karlheinz Essl, nämlich in der Aufführungsvariante dieses Werkes für 4 Bläser: Hier nun ganz abstrakt, aber angeregt durch die zugehörigen "Spielregeln" mit der Idee, einen interaktiven Partiturfilm zu entwickeln.
Neben der direkten interaktiven Umsetzung der Partitur in 7x7 interactive gab es ab einem bestimmten Zeitpunkt der Entwicklung des Projektes auch die Idee bzw. den Wunsch einer Visualisierung. Die Abstraktheit der Partitur machte es anfangs schwierig, eine passende visuelle Welt dafür zu finden, doch wurde eine Aussage des Komponisten in einem Zeitton-Portrait in Ö1 letztlich ein ergiebiger Ausgangspunkt für weitere Ideen: ,Meine Kompostionen sind wie Klanggärten, durch die ich wandle'... Nach einigen Recherchen zu historischen und gegenwärtigen Gartenanlagen fand ich heraus, daß die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon überlieferten Beschreibungen zufolge eine quadratische Anlage hatten und terrassenförmig zur Mitte hin, gleich einer Pyramide aufgebaut waren. Die Assoziation zur Anlage der Partitur, die qudratisch angelegt ist mit dem Kulmiationspunkt im Zentrum, war naheliegend. In den KLANGGÄRTEN schweben die Gärten Kraft der Musik.
Die Interaktivität im Projekt KLANGGÄRTEN ist eine Weiterentwicklung der im Jahr 2000 entstandenen VIRTUELLEN KLANGSKULPTUREN. Das Prinzip der dort eingeführten interaktiven Animationen mit zugeordneten Klangelementen wird nun dank der Original-Komposition 7x7^7 von Karlheinz Essl mit zugehöriger Partitur und den damit zusammenhängenden ebenfalls originalen Spielregeln um einen dramaturgischen Ablauf und um bestimmte Zufallsprinzipien, welche aus der generativen Version des Klangspieles rühren, erweitert. Die Spielregeln erfahren somit in dieser Umsetzung eine freie Interpretation.
Visuell handelt es sich um einen interaktiven Animationsfilm in Stop-Motion-Technik, mit eigens dafür gemachten Objekten. Die Animationen basieren auf rund 1500 Einzelbildern (Fotografien), die elektronisch auch einzeln weiterverarbeitet und sodann im Programm Flash animiert und programmiert wurden. Das Projekt bringt sowohl bei der Erstellung als auch beim Abspielen die derzeit verfügbare Technologie an ihre Grenzen (mehrfach überlagerte Bitmap-Animationen inklusive Ebeneneffekten müssen in relativ hoher Auflösung zusammen mit graphischen Tweenings und mit sich überlagernden Sounds abgespielt werden). Noch vor etwa 2 Jahren wäre es nicht realiserbar gewesen, was die Hoffnung nährt, daß in vielleicht weiteren 2 Jahren die Technologie auch ausreichend verbreitet ist, um verläßlich auf verschiedenen Systemen abgespielt werden zu können. (Iby-Jolande Varga, 2011)
Klanggärten: Trailer zum interaktiven Animationsfilm von Iby-Jolande Varga
basierend auf der Musik von Karlheinz Essls 7x7
Klanggärten-Assemblage
Museumsquartier Vienna, Summer of Sound, 2014
Video: Iby-Jolande Varga
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Updated: 28 Jan 2023