Neue Partituren (Michael Zwenzner)
in: Neue Musikzeitung 6/2020, p. 8
Stilrichtung, allgemeiner Charakter: Strenger Konstruktivismus in Verbindung mit reduktiver Materialstrategie. Allintervallmusik, die sich dem elementaren Phänomen regelmäßiger Beschleunigungen und Verlangsamungen auf beide Hände verteilter Ton- und Akkordfolgen oder dynamisch gegenläufiger Trillerbewegung widmet. Hoch artifizieller, atonaler Stil.Form, Struktur: Zwei dreiteilige Außensätze (Trois cent notes; Le même, différent...) umrahmen einen Trillerkanon (Tremblant). Die als Palindrom angelegte Gesamtform weist in Teilen wiederum Symmetrien auf. Zeit- und Intervallstruktur (mit zentralem Achsenton F) sind mathematisch aufeinander bezogen.
Notation, Dauer, Schwierigkeit: Traditionelle Notation (I., III.: variable Metrik; II. Taktstriche nur zur Orientierung). Dauer ca. 12 min, mittelschwer.
Kommentar: Der Erstblick auf die schlichte Optik der Partitur täuscht. Der in ihrer unerbittlichen Folgerichtigkeit perfekt erklärbaren Musik bleiben dank kunstvoller Verschachtelung und reiner Magie der Klänge unergründliche Reste. Die Vortragsanweisung „Espressivo" im Vorwort erscheint eher akzidentiell.
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Updated: 3 Jun 2020